Neuigkeiten-Archiv: Gemeinde Wäschenbeuren

Seit Sonntag heißt der Kirchvorplatz zwischen Kircheneingang und katholischem Gemeindehaus Dekan-Schaupp-Platz.  Nach dem Festgottesdienst zum 80-jährigen Jubiläum der Kirchenweihe wurde vor zahlreichen Zuschauern eine Tafel enthüllt, die an das segensreiche Wirken des aus Oberkochen stammenden Pfarrers Johannes Schaupp erinnert.Dieser wirkte ein halbes Jahrhundert lang, von 1853 bis 1903, als Wäschenbeurener Ortsgeistlicher. Von 1860 bis 1886 war er Schulinspektor (Schulrat) der katholischen Schulen des Schulbezirks Schwäbisch Gmünd und von 1886 bis 1901 Dekan des Dekanats Schwäbisch Gmünd. Er holte im Jahre 1901 die Schwesternstation der Untermarchtaler Schwestern nach Wäschenbeuren. Zur Unterstützung der Schwesternstation gründete er den Schwesternverein (den heutigen Krankenpflegeverein). An der Gründung der Spar- und Darlehenskasse 1891 war er maßgebend beteiligt. Bei der Gründungsversammlung im Saale des Rathauses konnte Dekan Schaupp 120 Personen begrüßen. In seinem 82. Lebensjahr ist Dekan Schaupp 1903 verstorben. Verewigt hat sich Dekan Schaupp auch durch seine umfangreiche und lebendige Schilderung des schlimmen Unwetters, das im Jahre 1853, seinem ersten Dienstjahr in Wäschenbeuren, die Gemeinde heimsuchte. Der von ihm eingeführte „Hagelfeiertag“ am 12. Mai, geriet im 20. Jahrhundert dann allerdings in Vergessenheit. An der Außenwand des Chors der Kirche erinnert eine Gedenktafel an den Geistlichen und Sozialreformer. Sein Ehrengrab auf dem Wäschenbeurener Friedhof wurde um 1970 aufgelöst.Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Werner Singer, begrüßte in Vertretung des auf Pilgerfahrt in Santiago de Compostela weilenden Gemeindepfarrers die Gäste. Gern habe die Kirchengemeinde die Anregung der bürgerlichen Gemeinde aufgenommen, die Verdienste von Dekan Schaupp mit der Platzbenennung zu würdigenBM Vesenmaier sprach in seinem Grußwort von der Bedeutung der Kirche auf örtlicher Ebene. Nicht wenige Geistliche hätten die Verantwortung gesehen, über die Glaubensvermittlung hinaus für die Menschen in der Ortsgemeinschaft zu wirken. Eine ganz große Persönlichkeit sei Dekan Johannes Schaupp gewesen. Seine besonderen Verdienste sollen mit der Erhebung des Kirchplatzes zum Dekan-Schaupp-Platz gewürdigt werden. Künftig repräsentierten vier große geistliche Personen das Wirken für Wäschenbeuren: Professor Kuhn, Kardinal Kasper, Pfarrer Fiderer und Dekan Johannes Schaupp. Er bedankte sich bei der kath. Kirchengemeinde für die Zustimmung zu der Platzbenennung und bei GR Peter Schührer für die Anregung einer angemessenen Würdigung.Die Vorsitzende des Krankenpflegevereins Maria Hieber bezeichnete Dekan Schaupp als einen Pionier auf seinem Gebiet, der damals ein Mann von fast 80 Jahren war und Soziales und Caritatives vorgelebt und eingefordert habe. Im November 1901 seien erstmalig zwei Barmherzige Schwestern aus Untermarchtal in den Ort gekommen. Die eine widmete sich der Krankenpflege, die andere der „Industrieschule“, dem Hauhaltsunterricht. Bis 1996 seien Ordensschwestern in Wäschenbeuren tätig gewesen, bis 1988 vom Kloster Untermarchtal, danach vom Kloster Reute. Heute übernehme die Sozialstation St. Franziskus in Zusammenarbeit mit dem Krankenpflegeverein mit weltlichen Kräften die Pflege und die damit verbundenen Unterstützungs- und Betreuungsleistungen.Den Abschluss der würdigen Feier bildete die Enthüllung der Tafel.