Neuigkeiten-Archiv: Gemeinde Wäschenbeuren

Am Samstag, 29.10.16 um 14.10 Uhr fand die diesjährige Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr im erweiterten Gewerbegebiet statt. Übungsszenario war ein Verkehrsunfall im Kreuzungsbereich mit zwei beteiligten Fahrzeugen und insgesamt 3 Verletzten Personen.Ein Kurierfahrer (Citroen Berlingo) übersah beim Abbiegen einen Vorfahrtsberechtigten Ford Ka. Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurden im Ford Ka die beiden Insassen in Ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Der Citroen Berlingo, dessen Ladefläche voll beladen war, kam ins Schleudern, kippte um und blieb auf der Fahrerseite liegen. Dessen Fahrer war zwar nicht eingeklemmt, zog sich aber mehrere Prellungen und Brüche zu und konnte sein Fahrzeug aufgrund der Seitenlage nicht mehr selbständig verlassen.Nach Eintreffen der ersten Kräfte und Sichtung der Lage durch den Einsatzleiter wurde mit der Befreiung der Insassen des Fords begonnen, da diese als Schwerverletzt eingestuft wurden und in Ihrem Fahrzeug eingeklemmt waren. Der Kurierfahrer des Citroens war ansprechbar und augenscheinlich weniger schwer verletzt. Über die Heckklappe des Fords konnte ein erster Zugang zu den Eingeklemmten Personen geschaffen werden um Sie einer Schutzfolie vor weiteren Glassplittern zu schützen, während die Seitenscheiben abgeklebt und anschließend entfernt wurden. Mit der Glassäge wurde im Anschluss die Windschutzscheibe entfernt, damit mit Schere und Spreizer die Fahrertüre und das Dach abgenommen werden konnte. Hier stellte sich eine im Fahrzeug unter der Sonnenblende aufgefundene sog. Rettungskarte* als sehr nützlich heraus. Um weiteren Platz zu schaffen mußte mit dem Spreizer noch die Lenksäule nach oben gezogen und mit den Rettungszylindern das Armaturenbrett nach vorne abgeklappt werden, bevor auch der Fahrer mittels dem Rettungsbrett aus dem Fahrzeug befreit war.Nachrückende Kräfte kümmerten sich indessen um die Befreiung des eingeschlossenen Kurierfahrers. Um weitere Gefahren zu minimieren wurde das auf der Seite liegende Fahrzeug zuerst mit Leiterteilen und Unterbaumaterialien in seiner wackeligen Lage stabilisiert, bevor auch hier per Glassäge die Windschutzscheibe entfernt und zeitgleich mit dem Spreizer versucht wurde die oben liegende Beifahrertür zu öffnen. Weitere Einsatzkräfte begannen währenddessen, die Ladefläche des Citroens zu sichten. Hierbei stellte sich heraus, dass sich unter anderem auch ein leckgeschlagenes Hydraulikölfaß auf der Ladefläche befand. Mit der vor kurzem angeschafften Faßpumpe wurde dieses in einen intakten Behälter der Feuerwehr umgepumpt. Nach kurzer Zeit kann auch der Kurierfahrer durch die entfernte Windschutzscheibe gerettet werden. * Ein Rettungsdatenblatt bzw. eine Rettungskarte (je nach Hersteller auch Einsatzblatt oder einfach Merkblatt genannt) ist ein Hilfsmittel zur schnelleren Bergung von Menschen aus ihrem Fahrzeug nach einem Verkehrsunfall. Auf ihr sind für die Rettung relevante Bauteile, wie Airbag, Gurtstraffer, Batterie, Kraftstofftank oder Verstärkungen der Karosserie in einer Fahrzeugskizze dargestellt. Sie unterstützt somit die Feuerwehr dabei, schnell und sicher die optimalen Angriffspunkte für Rettungsgeräte wie Spreizer und Rettungsschere zu identifizieren. Um Sprachproblemen vorzubeugen, sind viele Angaben mittels Symbolen und Skizzen in diesem Leitfaden angegeben.(Quelle: Wikipedia.de)Rettungskarten sind inzwischen für fast alle Fahrzeugmarken und Fahrzeugtypen verfügbar und können kostenlos über das Internet (evtl. auch über Ihren Automobilclub) heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die Ausdrucke sollten an der Sonnenblende (Fahrerseite) eingesteckt werden. Ein kleiner Aufkleber an der Windschutzscheibe (Fahrerseite unten) informiert die Rettungskräfte, daß eine Rettungskarte mitgeführt wird und erleichtert die Rettungsarbeiten erheblich. Die Bürgerschaft verfolgte mit großem Interesse die jeweiligen Stufen zur Rettung der Verletzten. Zum Schluss der Übung bedankten sich stellvertretender Kommandant Michael Heer und Bürgermeister Karl Vesenmaier für den reibungslosen Ablauf der Rettungsaktion. Mit der technischen Ausstattung sei die Wehr auf mögliche Einsätze gut vorbereitet. Doch auch hier gelte es, mit den technischen Erneuerungen Schritt zu halten. Für die Zuschauer fachlich versiert moderiert wurde der Ablauf von Feuerwehrkamerad Thomas Hokenmaier. Anerkennende Worte gab es auch für die aufwändigen Vorbereitungen der Übung.