Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, unsere Landfrauen haben am vergangenen Sonntag mit einer Jubiläumsfeier auf 40 erfolgreiche Jahre Rückschau gehalten. Den Verein zeichnet aus, dass er sich im Bereich der Traditionspflege sehr engagiert. Und zu einem Dorf gehört nunmal die Brauchtumspflege. Sehr gerne habe ich die Einladung zum Jubiläumsfest angenommen und auch das nachstehende Grußwort gesprochen: „Verehrte 1. Vorsitzende Frau Irtenkauf,liebe Festgäste, die Fasnetswochen sind vorbei und die kirchliche Ordnung sieht für die 40 Tage danach Fasten vor. Nicht nur das spärliche Verzehren von Speisen ist damit gemeint, sondern die Enthaltsamkeit jeglicher Genüsse. Diese Phase war einst immer die Eiszeit jeglicher Freuden. Nach diesen 40 Tagen durfte es aber wieder ordentlich krachen und mit dem Frühling kamen auch wieder die Freuden am Leben zurück. Sie, liebe Landfrauen, sind klug wie einst die Mönche in den Klöstern. Kalorien in Form von Bier durften diese zwar zu sich nehmen und dieses Bier floss in dieser Zeit reichlich, aber eben auch nur die verminderte Einnahmen von Speisen. Die Zahl 40 ist somit eine befreiende Zahl. Sie steht auch für Sie für Freude, Genuss und Hochstimmung. Wer sollte da widersprechen? Verehrte 1. Vorsitzende Frau Irtenkauf,liebe Festgäste, zunächst darf ich mich auch im Namen meiner Frau sehr herzlich für die Einladung zum heutigen Fest bedanken. Wenn man bei den Landfrauen verweilt, dann ist das stets auch Balsam für die Seele, denn hier wird stets für ein gutes Essen sowie für Kaffee und reichlich schmackhaften Kuchen gesorgt. Wir sind aber auch gerne gekommen, weil wir wissen, dass die Veranstaltungen bei den Landfrauen immer sehr unterhaltend sind. Aber natürlich gehört es auch zu den Aufgaben eines Bürgermeisters, bei einem Jubiläum dabei zu sein und Worte des Dankes für die Arbeit der vergangenen Jahrzehnte auszusprechen, abgerückt vom Grundsatz der uns Schwaben zu eigen ist: „Et gschimpft ischt lobt gnug“. Dieses Lob und diese Anerkennung spreche ich gerne auch im Namen des Gemeinderats aus, weil wir wissen, was für eine wertvolle Arbeit Ihr Verein in den zurückliegenden 40 Jahren geleistet hat. Sie gehören zwar zu den kleinen Vereinen in der Gemeinde.Sie sind aber beliebt und geachtet zugleich. Das kommt nicht von ungefähr. Die Herzen der Menschen haben Sie bisher bei so vie-len Veranstaltungen stets im Sturm erobert. Jetzt sind Sie ins Schwabenalter gekommen. Das ist die beste Zeit, wenn man dies auf einen Menschen überträgt. Als Verein attraktiv zu sein und zu bleiben, bedeutet aber auch von sich reden machen, sich und seinen herausgehobenen Platz im gesellschaftlichen Leben mit Kreativität und Lebendigkeit zu sichern. Die Landfrauen durfte ich über all die Jahre hinweg stets als äußerst homogene Gemeinschaft erleben, selbstbewusst und dennoch den gesellschaftlichen Veränderungen aufgeschlossen. In unserer orientierungslosen Zeit vermitteln Sie vielen Mitgliedern Halt und stärken dabei mit der Pflege des Brauchtums die von Kindheit vertrauten Wurzeln. Ihr Wahlspruch könnte lauten: „Wir stehen dafür, dass unser Dorf ein Dorf bleibt“. Das hat aber nichts mit Verkrustung zu tun. Vielmehr finden auch gesellschaftliche Veränderungen Einzug in Ihren Verein. Mit Ihren Aktivitäten bringen Sie Wärme und Vertrautheit in unseren Ort und sind zugleich ein wichtiger Garant für das Weiterführen liebgewonnener Traditionen. Mit Bewunderung und Anerkennung dürfen Sie heute auf Geleistetes Rückschau halten, verbunden mit meiner Bestätigung, dass Sie ein wichtiger, ja, ein bedeutender Verein in unserer Gemeinde sind. Zu Ihren Leistungen gehört die Umrahmung bei so manchen Feierlichkeiten, wie Ostern, Fronleichnam und Erntedankfest. Zu Ihrem Jahresprogramm gehört aber auch das Schmücken des Rathausbrunnens kurz vor Ostern. Sie pflegen einige Feldkreuze und sind im Kreise Ihrer Mitglieder eine wichtige Bildungseinrichtung. Ihr Betätigungshorizont geht aber auch weit über die Grenzen des dörflichen Kirchturms hinaus. Ihre Reisen sind legendär. Ihr Verein ist damit eine Vereinigung, der das Leben vieler Mitglieder bereichert und zur Steigerung der Lebensfreude beiträgt. Wenn Sie bei einer überörtlichen Veranstaltung zum Beispiel auf Landkreisebene dabei sind, dann erfüllt mich eine solche Begegnung mit Freude, weil ich weiß, dass die Wäschenbeurener Landfrauen eine starke Gewichtung in unserer Raumschaft haben. Mein Wunsch und meine Bitte ist es, dass Sie als Mitglieder auch künftig nicht nur die Treue zu Ihrem Verein halten, sondern dass es Ihnen gelingen möge, viele junge Menschen aus der Gemeinde für Ihren Verein zu begeistern. Das Emblem der Landfrauen ist die fleißige Biene. Doch Bienen schwärmen erst ab 10 Plusgraden und bei Sonnenschein aus. Doch Sie, liebe Landfrauen, leisten tagtäglich Unglaubliches in der Familie, im Beruf und mit Ihrem Einsatz, unsere Ortsgemeinschaft attraktiv und lebendig zu erhalten. Weil die Führung eines Vereins nicht immer einfach ist, möchte ich allen, die in den vergangenen 40 Jahren maßgeblich Verantwortung getragen haben, ein herzliches Dankeschön aussprechen. Dieser Dank gilt insbesondere Ihnen, sehr geehrte Frau Irtenkauf, als 1. Vorsitzende sowie Ihrem Vorstandsteam. Seit 22 Jahren stehen Sie bewundernswert Ihrem stolzen Verein vor. Unser Verhältnis könnte nicht besser sein. Wenn ich einen Wunsch habe, so schauen Sie, dass dieser auch in Erfüllung geht. Nicht vergessen möchte ich aber auch Frau Brigitte Bucher, Ihre Vorgängerin, sowie Frau Maria Kleesattel, die im vergangenen Jahr leider verstorben ist. Sie alle sind und waren starke Persönlichkeiten und haben in den zurückliegenden 40 Jahren Unglaubliches geleistet. Mein Dank und der des Gemeinderats gilt aber auch den vielen Funktionsträgerinnen, ohne die ein Verein nicht bestehen könnte. Die neue Zielmarke ist nun das 50jährige Jubiläum. Bis dahin sollen erfüllende Jahre Ihre Arbeit weiterhin bereichern. Und nun freue ich mich auf die weiteren schönen Stunden im Kreise der vielen Gäste.“