Fast jeder Haushalt verfügt über ein Auto. Auf dem Land ist das kein Luxus mehr, sondern wegen der Entfernung zum Arbeitsplatz eine Notwendigkeit. Nicht selten werden in den Familien oder Partnerschaften aber auch Diskussionen geführt über die Anschaffung eines Zeitwagens. Die Kosten dafür liegen durchschnittlich pro Jahr bei ca. 4000 – 6000 €, je nach Einsatz des Fahrzeugs. Dieses Geld muss erst mal verdient sein. Darüber hinaus belasten diese Autos auch das Parkierungsangebot im öffentlichen Verkehrsraum. Das Carsharingmodell (Teilen mit anderen Nutzern auf Mietbasis) ist seit vielen Jahren in aller Munde und aus Städten nicht mehr wegzudenken.Auch in kleineren Gemeinden hat das Modell mittlerweile erfolgreich Einzug gehalten. Diesem positiven Trend möchte sich nun auch Wäschenbeuren anschließen. Ein Praxisbericht über den Einsatz von Miet-Autos wurde dem Gemeinderat bereits in der Sitzung am 27.09.2018 vermittelt.Der maßgebliche Initiator aus einer Gemeinde im Ostalbkreis sprach von einem Erfolgsmodell. Seine Gemeinde möchte dieses Angebot nicht mehr missen.Bei der Einführung des Dorfautos halten sich die Aufwendungen für die Kommune in Grenzen. Es sind lediglich Kosten für die Systembeschaffung und -betreuung aufzuwenden. Diese belaufen sich auf 2.200 € für die Ersteinrichtung. Dazu kommt eine monatliche Systemgebühr von 175 €. Für die Werbung mit Flyer hat die Kommune nochmals einmalig ca. 350 € aufzuwenden. In der Sitzung am vergangenen Donnerstag hat nun der Gemeinderat den richtungsweisenden Beschluss gefasst. Das Dorfauto wird an zentraler Stelle in der Ortsmitte, möglicherweise neben der Kirche stehen. Vergleichbar wie bei der Einführung des RadRegio-Systems wird die Bürgerschaft nach der Auslieferung des Fahrzeugs bei einer Informationsveranstaltung über die Handhabung zur Fahrzeugnutzung informiert. Das wird vermutlich im Frühjahr 2019 sein.Um einen breiten Nutzerkreis zu erreichen, wird das dieselbetriebene Fahrzeug 9 Sitze haben.Vor der Beratung im Gemeinderat stellte Bürgermeister Karl Vesenmaier das Nutzungsmodell nochmals eingehend vor. Die Gemeindeverwaltung sei von einer breiten Anmietung nicht nur wegen der einfachen Handhabung, sondern auch der günstigen Mietkonditionen, fest überzeugt.GR Claudia Merkt-Heer begrüßte die Beratung im Gemeinderat. Das Thema sei hochaktuell. Auch finde sie es gut, dass von Seiten der Gemeindeverwaltung an keinen Fahrdienst gedacht sei. Diese Dienstleitung werde bereits von der Nachbarschaftshilfe angeboten. Nach Auffassung von GR Peter Schührer hat sich das Warten und die umfassenden Informationen gelohnt. Möglicherweise wäre ansonsten ein kleineres Fahrzeug in Frage gekommen. GR Thomas Wolff stellte die Frage, ob die Nutzungsgebühr auch über die gesamte Vertragslaufzeit garantiert werde. Schließlich sei derzeit an der Preisfront einiges in Bewegung. Mit der Eigenbeteiligung bei einem Unfall sprach GR Erich Hieber auch einen wichtigen Punkt an. Diese kann, unabhängig von der jährlichen Fahrleistung bei einer 90 €-Jahresprämie auf 300 €/Schadensfall reduziert werden. Ansonsten beträgt diese 1500 €. Abschließend regte der Schultes auch die Montage einer Anhängerkupplung an. Dann könne das Fahrzeug noch universeller eingesetzt werden. Dieser Vorschlag wurde positiv aufgenommen.Unabhängig von noch offenen Fragen wurde die Gemeindeverwaltung zum Vertragsabschluss mit der Firma Baur, Mutlangen, ermächtigt. Das künftige Auto trägt den Namen „Wäschi“. Ford Custom 9-Sitzer Beispiele für folgende Fallszenarien è einschließlich Spritverbrauch, Selbstbeteiligung bei Unfall 1.500 € (kann mit Sicherheitspaket – Kosten jährlich 90 €, auf 300 € je Schadensfall begrenzt werden.)Einmalige Kosten zur Registrierung bei Car-Sharing: - im ersten Jahr: 20 €, davon 10 € Fahrguthaben- danach: 49 € 1. Nutzung 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr, Fahrstrecke 150 kmZeitraum erste 6 Monate, Tarif: „Mini“Fahrzeugpreis: 5 Stunden x 2,30 € = 11,50 €Verbrauchspauschale: 150 km x 0,19 €/km= 28,50 €Summe: = 40,00 € = 0,27 €/km Zeitraum ab 6 Monate nach Beginn, Tarif: „Klein“Fahrzeugpreis: 5 Stunden x 5,00 € = 25,00 €Verbrauchspauschale: 150 km x 0,19 €/km = 28,50 €Summe: = 53,50 € = 0,36 €/km 2. Nutzung 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr, Fahrstrecke 1000 km (könnte z.B. Verein sein oder 2 Familien: 4 Erw. 4 Kinder)Zeitraum erste 6 Monate, Tarif: „Mini“ Fahrzeugpreis: 2 Stunden x 1,50 € = 3,00 € 14 Stunden x 2,30 € = 32,20 €Verbrauchspauschale: 1.000 km x 0,19€/km = 190,00 €Summe: = 225,20 € = 0,23 €/km Zeitraum ab 6 Monate nach Beginn, Tarif: „Klein“Fahrzeugpreis: 2 Stunden x 1,50 € = 3,00 €14 Stunden x 5,00 € = 70,00 €Verbrauchspauschale: 1.000 km x 0,19 €/km = 190,00 €Summe: = 263,00 € = 0,26 €/km 3. Nutzung 1 Woche, Fahrstrecke 2000 kmZeitraum erste 6 Monate, Tarif: „Mini“ Fahrzeugpreis: 1 Tag x 39,00 € = 39,00 € 6 Tage x 29,00 € = 174,00 €Verbrauchspauschale: 2000 km x 0,19 €/km = 380,00 €Summe: = 593,00 € = 0,30 €/km Zeitraum ab 6 Monate nach Beginn, Tarif: „Klein“Fahrzeugpreis: 1 Tag x 50,00 € = 50,00 € 6 Tage x 29,00 € = 174,00 €Verbrauchspauschale: 2000 km x 0,19 €/km = 380,00 €Summe: = 604,00 € = 0,30 €/km Schon wegen der optimalen Ladekapazität dürfte „Wäschi“ auch für die Vereine interessant sein. Nach der Auslieferung werden wir ausführlich über weitere Details informieren.